Allgemein
Sobald ein Baum zu wachsen beginnt, nimmt er Kohlendioxid auf und wirkt somit gegen die Klimakrise. Seine Biomasse besteht zu etwa 47% aus dem Atom Kohlenstoff, also ‚C’. Das Molekül CO₂ besteht aus einem Kohlenstoffatom und zwei Sauerstoffatomen mit einem Molgewicht von 44, denn C hat ein Molgewicht von 12 und Sauerstoff eines von 16. Hat ein Baum eine Biomasse von 1.000 kg erreicht, dann hat dieser durch Photosynthese 1.650 kg CO₂ aus der Atmosphäre umgewandelt (1000*0,47*44/12).
Ein wesentliches Merkmal der Erfolgsgeschichte von Plant-for-the-Planet sind die so genannten Akademien mit durchschnittlich 60 Teilnehmenden. Hier sensibilisieren sich die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen neun und zwölf Jahren gegenseitig für globale Lösungen aus der Klimakrise und bilden sich zu Botschafter*innen für Klimagerechtigkeit aus. Eine Akademie ist ein Eintages-Workshop. Neben Fakten zur Klimakrise werden die Kinder und Jugendlichen auch rhetorisch ausgebildet, um auch vor Erwachsenen und Personen des öffentlichen Lebens ohne Scheu und überzeugend sprechen zu können. Während der Pandemie entwickelten wir auch ein online-Format.
Die Mission einer*s Botschafter*in für Klimagerechtigkeit ist es, andere Menschen darüber aufzuklären, welches Potenzial das Pflanzen von Bäumen bietet: Dass die Bäume dabei helfen, Zeit zu gewinnen im Kampf gegen die Klimakrise und nicht selbst die Lösung der Klimaprobleme sind. In der gewonnenen Zeit müssen wir die CO₂-Emissionen auf Null reduzieren. Weder die 1,5°C-Grenze, noch die 2,0°C-Grenze ist ohne Bäume zu halten.
Aktuell (2021) gibt es fast 92.000 ausgebildete Botschafter*innen für Klimagerechtiogkeit in 75 Ländern. Und es werden immer mehr.
Viele ehemalige Botschafter*innen sind heute in allen entscheidenden Gremien des Stiftungsrates, des Vorstandes und der Mitgliederversammlung des Mexikanischen Vereins vertreten. Diese jungen Leute treiben auch maßgeblich die Entwicklung unserer digitalen Plattform und der App voran. Der Kampf gegen die Klimakrise beginnt mit unseren Smartphones. Und das haben diese jungen Menschen längst erkannt.
Die Plant-for-the-Planet Foundation bzw. die vorher existierende Plant-for-the-Planet Schülerinitiative, hat seit ihrem Bestehen 2007 bis zum 31.12.2020 die Pflanzung von insgesamt 22,9 Millionen Bäumen finanziert, davon konnten bereits 15,1 Millionen Bäume gepflanzt werden, die anderen 7,8 Millionen Bäume werden in 2021 und 2022 gepflanzt. Von diesen 15,1 Millionen Bäumen haben 6,2 Millionen die Mitarbeiter der gemeinnützigen Plant-for-the-Planet A.C. auf den eigenen Flächen, nahe des Ortes Constitución im Bundesstaat Campeche gepflanzt und 8,9 Millionen weitere Bäume haben meist Kleinbauern in Mexiko und in vielen anderen Teilen der Welt auf eigenem Grund gepflanzt.
Seit dem Start der Plattform www.plant-for-the-planet.org konnten die Besucher*innen selbständig unter 170 Pflanz- und Renaturierungsprojekten auswählen und haben so für weitere 5,9 Millionen Bäume an andere Organisationen gespendet. Weil jede Organisation zu unterschiedlichen Jahreszeiten pflanzt, haben wir die TreeMapper.App entwickelt, damit die Spender*innen automatisch informiert werden: „Die 10 Bäume, die Du am 24. Dezember 2020 an uns gespendet hast, sind heute am 26. August 2021 in den X-/Y-Koordinaten gepflanzt worden.”
In den ersten 200 Tagen des Jahres 2021 haben Spender bereits 14,2 Millionen weitere Bäume über die Plattform www.plant-for-the-planet.org gespendet. Das gibt Hoffnung. Haben wir für 18.8 Millionen Bäume noch 14 Jahre gebraucht, schaffen wir heute 14,2 Millionen Bäume in 200 Tagen.
Der TreeMapper ist eine Smartphone-Anwendung zum Monitoring von Bäumen, die sich an Pflanz- und Renaturierungsorganisationen weltweit richtet. Mit der App können diese ganz leicht ihre Baumpflanzungen dokumentieren, in dem die Geo-Daten, der Zeitpunkt der Pflanzung und auch die gepflanzte Baumart hinterlegt wird. Die TreeMapper.App kommt seit Juli 2021 nach zwei Jahren Entwicklung zum Einsatz https://www1.plant-for-the-planet.org/yucatan. Die App hat nicht etwa ein großer Software-Konzern entwickelt, sondern unser hauseigenes IT-Team.
Auch aus Spender*innensicht ist die App spannend: Auch wenn sich die gespendeten Bäume tausende Kilometer weit entfernt befinden: Nicht nur, dass die Spender*innen zum Zeitpunkt der Pflanzung eine elektronische Nachricht über den Standort und den Zeitpunkt der Pflanzung bekommen, sie können ihren Bäumen quasi „vom Sofa aus beim Wachsen“ zusehen, denn in regelmäßigen Abständen wird das Wachstum der Bäume dokumentiert, was über die App einsehbar ist.
In seinen Anfängen war Plant-for-the-Planet noch keine eigene Rechtsform, sondern zunächst ein Zusammenschluss von Kindern und ihren Eltern. Seit 2010 gibt es die Plant-for-the-Planet Foundation. So kannten wir die bürokratischen Anforderungen an eine Organisationsgründung, als uns Mitglieder der FFF-Bewegung um Hilfe baten.
Wir haben auf Wunsch von Fridays for Future dann 2019 ein separates Konto eröffnet, auf dem wir treuhänderisch das Geld verwalteten, das FFF von seinen Unterstützern bekam. Teil unserer Verwaltungsaufgaben war, uns um die Auszahlungen von diesem Konto zu kümmern. Alle Auslagen, die getätigt wurden, gingen folglich per Beleg an uns. Damit das seinen erforderlichen, korrekten Rahmen erhielt, mussten wir eine kleine Gebühr von Fridays for Future einziehen. Alles war vertraglich geregelt.
Von Beginn an war vereinbart, dass es sich nur um eine temporäre Unterstützung handeln würde; eben so lange, bis die Bewegung in der Lage sein würde, ein eigenes Konto zu eröffnen. Ursprünglich hatten wir mit einem Zeitraum von weniger als einem Jahr gerechnet. Diese Form der Unterstützung hat sich dann aber doch etwas länger hingezogen. Zum 31.12.2021 beschlossen wir dann gemeinsam eine vollständige Schließung des Kontos.
Auf unsere Initiative hin wurde schon vorher eine parallele Lösung von FFF entwickelt, die es ihnen ermöglichte, auf ihrer Homepage ein anderes Bankkonto anzugeben. Plant-for-the-Planet konnte sich somit langsam aus dieser Zusammenarbeit zurückziehen. Nach wie vor stehen wir in informellem Austausch miteinander.
In der Öffentlichkeit werden die von Plant-for-the-Planet über Spenden finanzierten und gepflanzten 19,2 Millionen Bäume oft verwechselt mit den von der Billion Tree Campaign mobilisierten Bäumen.
Im Dezember 2006 rief nämlich die Friedensnobelpreisträgerin aus Kenia, Prof. Wangari Maathai zusammen mit der UNEP zur Billion Tree Campaign auf. Auf einer Website konnte man melden, wie viele Bäume man gepflanzt hat. Viele Unternehmen, Regierungen Organisationen, Bürger und auch Schüler nahmen daran teil und meldeten die Bäume. Einer der Schüler war Felix Finkbeiner.
Es war kein Geld involviert, es ging um die Mobilisierung. Als Prof. Wangari Maathai im September 2011 starb, übertrug die UNEP die Billion Tree Campaign im Dezember 2011 auf die von Felix Finkbeiner initiierte und von seinen Eltern errichtete Plant-for-the-Planet Foundation. Damals hatte die Billion Tree Campaign bereits 12,5 Milliarden Bäume mobilisiert.
Die Technik war allerdings auf dem Stand von 2006 und die Sicherheitskontrollen relativ fehleranfällig. So konnten Spaßvögel trotz Verifizierungsprozess und der Vorlage von Belegen von Eintragungen ab 10.000 Bäumen diese Prozesse umgehen und Spaßeintragungen vornehmen.
Deswegen beschloss Plant-for-the-Planet 2015, die Billion Tree Campaign nicht mehr aktiv zu bewerben, sondern stattdessen an einem neuen Konzept für eine Trillion Tree Campaign zu arbeiten, der heutigen Plattform plant-for-the-planet.org. Auf dieser werden Bäume nur noch gezählt mit dem Zeitpunkt des Geldtransfers des Spenders.
Transparenzbericht Seite 15 und 16: https://bit.ly/3zmEbQF
Bitte lies dir unsere Stellungnahme bezüglich des Artikels durch.
Plant-for-the-Planet hat ähnlich wie ein erfolgreiches Garagen-Startup eine sehr dynamische Entwicklung hinter sich: War es am Anfang eher ein Wettbewerb von Schüler*innen, die sich gegenseitig beim Bäume Pflanzen überbieten wollten, erbte Plant-for-the-Planet 2011 die Billion Tree Campaign von der UNEP und entwickelte daraus eine moderne digitale Plattform.
Auf der Plattform können Renaturierungs-Organisationen ihre Projekte, die bestimmte Standards erreichen, kostenlos vorstellen, ihre Flächen, die sie wiederbewalden wollen, transparent sichtbar machen und Spenden sammeln. 100% der Spenden der Spender*innen fließen an die gemeinnützigen Renaturierungs-Organisationen. Die Kinder, also die Botschafter*innen für Klimagerechtigkeit der ersten Stunde, sind heute junge Erwachsene, die mit digitalen Mitteln weltweit „das Bäume Pflanzen vom Sofa aus“ ermöglichen.
Die Organisationsstruktur von Plant-for-the-Planet muss diesen Anforderungen gerecht werden, das gilt insbesondere für den gemeinnützigen mexikanischen Schwesterverein, der ja einen Großteil der Spenden aus Deutschland verantwortet. In der Vergangenheit haben wir uns aus gutem Grund auf das Pflanzen von Bäumen konzentriert, weniger auf das Verfassen von Geschäftsberichten. Doch wir haben selbst erfahren, wie leicht enorme Anstrengungen für einen guten Zweck in Frage gestellt werden können, wenn diese nicht voll und ganz nachvollziehbar sind. Auch müssen wir lernen, mehr über unsere Arbeit zu sprechen: Wir haben uns vorgenommen, viel transparenter zu kommunizieren.
Ein Team von neun Ökolog*innen arbeitet für uns in Constitución und es erarbeitet Renaturierungsstrategien für jede unserer Flächen, die verschiedene Degradierungsgrade zeigen. Außerdem betreiben wir eine eigene Forschungsstation auf einer 91 Hektar großen Forschungsfläche bei Constitución. Dort sind Forscher der ETH, Zürich, des Imperial College, London und anderer Universitäten eingebunden. Gleichzeitig lassen wir uns von unabhängigen Exper*innen beraten. All diese gesammelten Erkenntnisse teilen wir mit unseren Partner*innen, damit wir als Menschheit so schnell wie möglich so viele Wälder wie möglich renaturieren. Wir sollten nie vergessen, dass wir jedes Jahr 10 Milliarden Bäume und damit wertvolle CO₂-Speicher auf der Erde verlieren.
Yucatan Renaturierung & Plant-for-the-Planet Mexiko
Mehr als 170 Pflanzinitiativen nutzen weltweit unsere Plattform. Hauptsächlich pflanzen sie in den Ländern des globalen Südens, da Bäume dort schneller wachsen und mehr CO₂ binden. Hinzu kommt der Vorteil, dass Arbeitsplätze geschaffen werden. Diesen Zielen könnte man grundsätzlich an vielen Orten dieser Welt folgen. Und in der Tat, als wir uns bei Plant-for-the-Planet im Jahr 2011 entschlossen hatten, die Verantwortung für eine eigene Wiederaufforstungsfläche zu übernehmen, haben wir viele Flächen international geprüft: Flächen in Kenia, Tansania, Lesotho, Südafrika, Brasilien und eben in Mexiko.
Mexiko nahm an der Auswahl mit 16 in Frage kommenden Flächen teil. Unter Abwägung vieler Kriterien fiel die Entscheidung schließlich auf das mexikanische Bundesland Campeche, das in den zurückliegenden Jahren von allen mexikanischen Bundesländern am meisten Wald verloren hatte und zu den sogenannten Biodiversitäts-Hotspots der Erde zählt. Hier werden die Chancen am größten eingeschätzt, eine ökologisch sinnvolle Wiederaufforstung, sozialverträglich und wirtschaftlich in großem Stil verwirklichen zu können.
Hinzu kam, dass Felix Finkbeiner seine Vorträge über die Idee des Bäumepflanzens, die er in Deutschland an Schulen und auf Konferenzen hielt, auf Mexiko ausweitete. Auf diesem Weg entstand der Kontakt zu Dr. Raúl Negrete Cetina, einem vereidigten Grundstücksgutachter in Mexiko. Seine drei Kinder waren in den Schulklassen, in denen Felix zum Kampf gegen den Klimawandel animierte. Alle drei wurden zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit. Und so gründete der promovierte Geograph Negrete 2013 die gemeinnützige Organisation Plant-for-the-Planet Mexico A.C. und wurde deren ehrenamtlicher Vorsitzender.
Übrigens: Kein Euro einer Spende darf in den Erwerb von Land fließen. Es sei denn, es wäre der ausdrückliche Wunsch der Spenderin oder des Spenders. So wie beispielsweise ein Unterstützer im Jahr 2019 Geld zum zweckgebundenen Erwerb einer 91 Hektar großen Forschungsfläche in Constitución stiftete. Wenige Wochen später konnte Plant-for-the-Planet dank dieser Zuwendung den ersten großangelegten Pflanzversuch starten, wissenschaftlich begleitet vom Londoner Imperial College und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.
Neben den mehr als 170 Pflanzinitiativen, die aktuell unsere Plattform nutzen, haben wir auch selbst die Verantwortung übernommen, eigene Waldgebiete zu renaturieren und zu schützen. Unser gemeinnütziger mexikanischem Schwesterverein Plant-for-the-Planet Mexico A.C. verfügt über insgesamt 239 Quadratkilometern Waldfläche. Unsere Areale befinden sich im mexikanischen Bundesstaat Campeche auf der Halbinsel Yucatán. All unsere Renaturierungsmaßnahmen erfolgen deshalb nach der Vorgabe mexikanischer Gesetze und Vorschriften.
Für das bisherige Pflanzen und Renaturieren benötigte Plant-for-the-Planet Mexico A.C. lediglich für die Fläche von Las Américas 7 eine Genehmigung – die wiederum von der Referatsleitung von Balam-Kú ausgesprochen wurde. Sollten wir bald auf unseren beiden größten Projektgebieten – Las Américas 3 und Las Amércás 4 – aktiv werden, bräuchten wir weitere Genehmigungen. Die beiden Gebiete liegen in zwei unterschiedlichen Biosphärenreservaten: Das eine, Calakmul, steht unter der Aufsicht der mexikanischen Bundesregierung, das andere, Balam-Kú, unter der Aufsicht der Landesregierung von Campeche. Für beide bräuchten wir somit spezielle Aufforstungsgenehmigungen. Noch ist es nicht soweit, noch erfassen wir im Rahmen einer gründlichen Feldanalyse den Zustand von Las Américas 3 und 4.
Stellen wir fest, dass die Wälder nicht stark degradiert sind, dann können sie sich auf natürlichem Wege selbst regenerieren. Unsere Aufgabe liegt dann vor allem darin, diese Wälder zu schützen. Im Falle einer schweren Degradierung werden wir eine Genehmigung beantragen und eine intensive Wiederherstellung einleiten. Die für uns dann zuständige Behörde ist die Comisión Nacional de Áreas Naturales Protegidas (CONANP), die für das Biosphärenreservat Calakmul entsprechenden Genehmigungen zur Aufforstung ausspricht. Für Campeche sind die Referatsleitung von Balam-Kú und das Umweltministerium von Campeche (SEMABICCE) zuständig.
Natürlich nicht. Plant-for-the-Planet ist aktuell auf der Yucatán-Halbinsel Eigentümerin von 23.872,61 Hektar Land, doch das wird für 100 Millionen Bäume nicht reichen. Deshalb sind unsere Ökolog*innen stetig auf der Suche nach geeigneten Flächen für weitere Renaturierungen.
Flächen, die nicht im Eigentum von Plant-for-the-Planet sind, sind auch deshalb besonders interessant, weil sie die Möglichkeit bieten, die lokale Bevölkerung in den Wald- und Klimaschutz einzubinden. Voraussetzung für die Renaturierung dieser Flächen ist aber eine Eintragung der langfristigen Nutzung als renaturierte Waldfläche im Grundbuch und der langfristige Schutz der wiederhergestellten Waldflächen.
Grundsätzlich ist Plant-for-the-Planet eine Plattform, die Pflanzorganisationen weltweit dazu einlädt, Wälder neu anzulegen bzw. zu renaturieren. Derzeit kämpfen auf plant-for-the-planet.org über 170 Initiativen von Australien über Bolivien, Ghana und Malawi bis hin zu den Vereinigten Staaten von Amerika mit dem Pflanzen von Bäumen gegen die Klimakrise an.
Das Gebiet im mexikanischen Yucatán ist eines von sechs eigenen Pflanz- und Renaturierungsprojekten von Plant-for-the-Planet selbst. Gleichzeitig ist es auch mit 23.872,61 Hektar das größte dieser sechs Gebiete von Plant-for-the-Planet.
Der gemeinnützige mexikanische Verein Plant-for-the-Planet A.C. hält das Eigentum an 23.872,61 Hektar, davon 10.688,61 Hektar über mexikanisches Zivilrecht und 13.184,00 Hektar über mexikanisches Landwirtschaftsrecht.
Es liegen sogar zwei unserer Flächen, Las Américas 3 und 4, in zwei unterschiedlichen Biosphärenreservaten. Eines davon steht unter der Aufsicht der mexikanischen Bundesregierung und eines unter der Aufsicht der Landesregierung von Campeche.
Bedauerlicherweise sind Biosphärenreservate kein Garant für den Fortbestand eines geschützten Waldes. Oft ist es leider so, dass illegale Rodungen vergleichsweise ungestört in einem Biosphärenreservat stattfinden können. Entsprechend sind auch hier manche Waldgebiete degradiert. Auch ein großer Teil des Ortes Constitución selbst liegt im Biosphärenreservat Balam-Ku und es werden hier ständig neue Baugenehmigungen erteilt.
Unsere Ökolog*innen analysieren derzeit die Flächen Las Américas 3 und 4 und sobald wir einen Renaturierungsplan entwickelt haben, werden wir mit den Behörden Kontakt aufnehmen. Näheres finden Sie im Transparenzbericht Seite 26 https://bit.ly/3zmEbQF
Auf manchen der Flächen, die wir wiederherstellen, wurden meist von Vorbesitzern die wertvollsten und ältesten Bäume gefällt. Dazu muss man wissen, dass 50% der Biomasse eines Waldes sich auf nur 5% der Bäume konzentriert. Deshalb kann es sinnvoll sein, in bestehende Wälder zu pflanzen, beispielsweise, um die Artenvielfalt zu erhöhen. Das nennt man „Enrichment Planting“ und es trägt dazu bei, das ökologische „Immunsystem“ des Waldsystems zu stärken. Um die ökologisch richtigen Entscheidungen treffen zu können, beschäftigt Plant-for-the-Planet ein neunköpfiges Team aus Ökolog*innen (2021). Seine Aufgabe ist es, den Zuwachs der Biomasse und damit der CO₂-Bindung ökologisch sinnvoll zu gestalten und gleichzeitig die Artenvielfalt zu erhöhen.
Ja, 5 Promille unserer Fläche an den Grenzen zu Nachbarn fiel deren Brandrodung zum Opfer. Leider ist Brandrodung immer noch Alltag in Mexiko, auch auf der Yucatán-Halbinsel und besonders im Bundesstaat Campeche. Und auch auf manchen Nachbargrundstücken zu den Plant-for-the-Planet-Gebieten. Für unsere Spender*innen und Mitarbeiter*innen ist das natürlich besonders frustrierend.
Das Gebiet in der Verantwortung des gemeinnützigen mexikanischen Plant-for-the-Planet-Vereins umfasst knapp 239 km2 (23.872,61 Hektar) Land. Bis heute haben wir zwei Brände zu beklagen, die insgesamt 114 Hektar betreffen, oder 5 Promille unserer Flächen. Im April 2018 griff ein Feuer von einem Nachbargrundstück auf den nordwestlichen Teil der Renaturierungsfläche Las Américas 1 über und im November 2020 brannten weitere 20 Hektar. Das Feuer von Nachbarn, die großflächig auf ihren Geländen rodeten, drang wohl unbeabsichtigt auf das Stiftungsgelände von Las Américas 1 und Las Americas 2 über, das zu unseren Wiederaufforstungen gehört. Beide von Bränden betroffenen Flächen wurden bzw. werden wieder aufgeforstet.
Global Forest Watch zeigt, dass Campeche zwischen 2001 bis 2020 779.000 Hektar Baumbestand verlor, was einem Rückgang des Baumbestands um 17 % seit 2000 entspricht und 295 Mio. t CO₂-Emissionen. Von allen mexikanischen Bundesstaaten hat der Bundesstaat Campeche zwischen 2001 und 2020 den größten Waldverlust zu beklagen (vgl. https://gfw.global/2WpAc7b). Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns von Rückschlägen nicht entmutigen lassen und noch mehr Bäume pflanzen.
Campeche, einer von drei Bundesstaaten auf der Yucatán-Halbinsel, gehört zu den so genannten Biodiversitäts-Hotspots der Erde und verliert jedes Jahr mehrere zehntausend Hektar Naturwald, meist durch illegale Rodungen. Bei den Flächen, die wir dort wiederaufforsten, handelt es sich um tropische Trockenwälder, eines der am meisten bedrohten Waldökosysteme der Welt. Allein im Jahr 2018 hat Campeche rund 40.000 Hektar Naturwald und im Jahr 2019 sogar 53.000 Hektar verloren (vgl. Global Forest Watch https://bit.ly/3cQuO3m). Allein der Verlust des Jahres 2019 entspricht einem Wert von 12,5 Millionen Tonnen gebundenem Kohlendioxid (CO2).
Global Forest Watch zeigt auch, dass Campeche zwischen 2001 bis 2020 779.000 Hektar Baumbestand verlor, was einem Rückgang des Baumbestands um 17 % seit 2000 entspricht und 295 Mio. t CO₂-Emissionen.
Von allen mexikanischen Bundesstaaten hat der Bundesstaat Campeche zwischen 2001 und 2020 den größten Waldverlust zu beklagen (vgl. https://gfw.global/2WpAc7b).
Unsere Arbeit ist also wichtiger denn je: Plant-for-the-Planet hat zwischen 2015 bis 2020 gut 4.000 Hektar mit 6,2 Millionen Bäumen alleine im mexikanischen Bundesstaat Campeche bepflanzt.
Im WEF Global Risk Report 2020 https://bit.ly/3tnaI6C werden Lateinamerika und die Karibik, in der die Yucatán-Halbinsel liegt, als Regionen identifiziert, die besonders anfällig für die Auswirkungen der Klimakrise sind. Grund dafür ist eine Kombination von Faktoren wie das Fehlen eines effizienten Wasser-Managementplans, die grassierende Abholzung sowie unzureichende finanzielle Ressourcen, um ein Maßnahmenpaket gegen die Auswirkungen der Klimakrise auf die Beine zu stellen. Zwischen 2001 und 2019 gingen in Bundesstaat Campeche allein durch Starkregen und Hurrikane 186.000 Hektar Baumbestand verloren. Deswegen hat die gemeinnützige Plant-for-the-Planet Foundation im Jahr 2013 beschlossen, über ihren gemeinnützigen Schwesterverein Plant-for-the-Planet A.C., im Bundesstaat Campeche, auf der Yucatan-Halbinsel mit Wiederbewaldung zu beginnen.
Am Ende der Pflanzsaison – also jeweils im Dezember – werden die Informationen über alle neu gepflanzten Bäume zusammen mit den https://www.plant-for-the-planet.org/de/yucatan-reports an CONAFOR (Comisión Nacional Forestal) übermittelt. Diese Regierungsbehörde ist zuständig für die Erhaltung und Wiederherstellung der Wälder Mexikos und wirkt an der Entwicklung von Plänen, Programmen und Richtlinien für eine nachhaltige forstwirtschaftliche Entwicklung mit.
Ja, natürlich, denn meist wurden ja gezielt ganz bestimmte wertvolle Baumarten und vor allem die größten, wertvollsten und ältesten Bäume gefällt und geplündert. 50% der Biomasse eines Waldes konzentriert sich auf nur 5% der Bäume. Außerdem fehlen diese Baumarten im Ökosystem fast vollständig. Dadurch, dass wir genau diese Baumarten ersetzen, reichern wir die Artenvielfalt gezielt an und stärken das Waldökosystem von innen. Das nennen die Ökolog*innen Enrichment-Planting. Denn nur, wenn maximale Artenvielfalt vorherrscht, wird der Wald gegen die Auswirkungen der Klimakrise gewappnet sein. Sehr hilfreich ist hierbei eine Studie aus dem Jahr 2009 aus Panama, die dem Enrichmentplanting eine sehr hohe CO₂ Wirkung bescheinigt: https://www.ecologyandsociety.org/vol14/iss1/art31/
Grundsätzlich haben für Plant-for-the-Planet Monitoring- und Reporting-Maßnahmen allerhöchste Priorität. Deshalb erfassen wir seit dem 1. Januar 2016 sowohl die gezogenen Setzlinge, die aus der Baumschule zu den Renaturierungsflächen geliefert werden, als auch die während der Pflanzzeit gepflanzten Bäume in täglichen Protokollen, die durch Unterschrift zweier leitender Mitarbeitenden jeweils doppelt bekundet werden. Alle täglichen Protokolle sind auf unserer Homepage verlinkt und einsehbar: https://www.plant-for-the-planet.org/de/yucatan-reports/
Am Ende jeder Pflanzsaison übermitteln wir die Zahl der neu gepflanzten Bäume seit 2015 an die staatliche Waldkommission CONAFOR, die in den ersten Jahren der Pflanzung auch Feldbesuche machte und auf Anfrage Bescheinigungen über den Umfang der jährlichen Pflanzung ausstellte. Bis ins Jahr 2018 gab es jährlich ca. drei Inspektionen unserer Arbeit durch CONAFOR Forstingenieure, danach wurden die Besuche wegen Einsparungsmaßnahmen seitens CONAFOR stark reduziert bzw. sogar ausgesetzt.
Wir haben die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PKF, Mexiko beauftragt die ‚Baumbuchhaltung‘ und alle Jahresabschlüsse des gemeinnützigen Vereins Plant-for-the-Planet A.C., Mexiko zu prüfen. Am 13. August 2021 bestätigte PKF, dass seit 2015 insgesamt 6.207.614 Bäume von unseren Mitarbeitern selbst ausgepflanzt und gepflegt wurden und erteilten den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk für alle sechs Jahre 2015-2020.
Seit Juli 2021 setzen unsere Mitarbeiter zusätzlich auch Treemapper.App ein https://www1.plant-for-the-planet.org/yucatan Dazu werden über das Smartphone die Geodaten der gepflanzten Bäume und die jeweils gepflanzten Baumarten zusammen mit dem Zeitpunkt der Pflanzung erfasst. Diese App hat das junge Team von Plant-for-the-Planet selbst erdacht und zusammen mit Entwickler*innen in Indien, Deutschland und Amerika entwickelt. Auch diese App ist open source, kostenlos und soll dazu beitragen, die Transparenz in der Renaturierung weltweit zu erhöhen.
Man muss sich an dieser Stelle bewusst machen, dass Plant-for-the-Planet keine Plantage mit einer genau definierten Anzahl von Baumindividuen, die auch noch nach vielen Jahren exakt so existieren, anlegen will. Unser Ziel ist es, Kohlendioxid aus der Luft zu holen und das geht am besten mit einem stabilen Ökosystem, das sich aus sich selbst heraus immer weiter vergrößert. Also immer weiter wächst und immer mehr CO₂ bindet.
Mit den gespendeten Bäumen – wir pflanzen in Yucatán bis zu 30 verschiedene Arten – legen wir den Grundstein für ein solches Ökosystem, das aufgrund seiner Artenvielfalt weniger anfällig ist auf einige der Folgen der Klimakrise wie Trockenheit, Feuer, Überschwemmungen, (invasive) Insekten und Pilze. Die Wälder, die wir pflanzen, sollen möglichst lange und möglichst viel und am besten immer mehr Kohlendioxid aus der Luft holen. Und das geht eben nur mit stabilen Ökosystemen, die aufgrund ihrer Artenvielfalt resilient sind gegen fast jedweden Angriff.
Aber: Grundsätzlich nehmen wir die Dokumentation der gepflanzten Bäumen sehr ernst. Siehe Frage 4.
Ja, aber: Unsere Bäume muss man sich vorstellen, wie eine Art ökologische Anschubfinanzierung für ein intaktes Waldökosystem, das deshalb in der Lage ist, dauerhaft als Kohlendioxidspeicher zur Verfügung zu stehen. Wir können natürlich nicht garantieren, dass jeder gespendete Baum überlebt. Wir haben es bei einem Baum mit einem Lebewesen zu tun und nicht mit einem industriell gefertigten Produkt. Aber wir garantieren, dass wir alles dafür tun, dass, auch wenn der einzelne gespendete Baum nicht überlebt hat, seine überlebenden ‚Kollegen‘ in ihrer Gesamtheit zum Entstehen eines neuen wunderbaren Waldes beitragen werden, die den Lebensraum bilden für eine große Artenvielfalt. Unser Ziel ist Waldökosysteme zu schaffen, die dauerhaft weiter wachsen und CO₂ aus der Luft filtern. Zum Wohle der Menschheit.
Ein Indiz, dass wir mit unserem Ansatz Ökosysteme anzulegen auf dem richtigen Weg sind, ist die Rückkehr von immer mehr Wildtieren: Drei Mitarbeiter*innen haben schon Jaguare in den von uns aufgeforsteten Wäldern beobachtet. Und das freut uns natürlich enorm!
Die Klimakrise macht leider nicht vor unseren Pflanzgebieten auf der Yucatán-Halbinsel halt. Unser Mittel gegen Brände und Überschwemmungen: biologische Vielfalt. Wir pflanzen möglichst viele verschiedene heimische Baumarten (aktuell bis zu 30), dadurch streuen wir die Risiken der Klimakrise auf viele verschiedene Baumarten und minimieren sie dadurch.
Aber auch wir sind schon direkt von den Auswirkungen der Klimakrise direkt betroffen. Im Jahr 2020 wurde der Bundesstaat Campeche von mehreren Hurrikanen und tropischen Stürmen getroffen, die starke Überschwemmungen verursachten und erhebliche Schäden anrichteten https://bit.ly/3aBxpvr.
Auf dem Höhepunkt der Saison wurden 54% (~651 ha) unserer Renaturierungsfläche Las Américas 1 überflutet, wodurch 763.257 Bäume, die in den Jahren 2015 und 2016 gepflanzt wurden, monatelang unter Wasser standen.
Im Dezember 2013 kaufte Plant-for-the-Planet A.C., Mexiko diese Fläche Las Américas 1 und führte 2015 das Renaturierungsprojekt mit denselben Baumsorten weiter, das der Voreigentümer dort begonnen hatte. Der Voreigentümer erhielt dafür von CONAFOR, der nationalen Forstbehörde der mexikanischen Regierung, finanzielle Unterstützung.
Plant-for-the-Planet engagierte außerdem 2014 den Forstingenieur Carlos Luna. Für ein potenzielles Überschwemmungsgebiet hatten wir dort ungeeignete Setzlinge ausgepflanzt und niemand hatte das erkannt.
Als Ausgleich für den entstandenen Schaden stellt der Forstingenieur Carlos Luna uns kostenlos eine Million Setzlinge zur Verfügung und mit Unterstützung von Plant-for-the-Planet, Mexiko und Plant-for-the-Planet, Deutschland werden wir für jeden geschädigten Baum einen neuen Baum pflanzen, 20 % an derselben Stelle und 80 % in anderen Regionen.
Außerdem haben wir das Team an Ökolog*innen massiv erweitert. Bereits den Renaturierungsplan für die jetzige Saison 2021, inklusive Bodenuntersuchung, Artenauswahl, GIS-Studie hat unser neunköpfiges Ökolog*innenteam von Plant-for-the-Planet A.C., Mexiko unter der Leitung des wissenschaftlichen Direktors der Plant-for-the-Planet Foundation Deutschland, Dr. Leland Werden entwickelt und vom neu errichteten, unabhängigen Expertengremium freigeben lassen.
Uns muss aber allen klar sein, dass wir gegen die Auswirkungen der Klimakrise (Fluten, Brände,Stürme, ….) immer machtlos bleiben werden, während wir gleichzeitig besser werden und unser Wissen weltweit teilen müssen.
Vgl. hierzu unserenTransparenzbericht: https://bit.ly/3zmEbQF
Am Anfang unserer Wiederaufforstung hatten wir auf zufällig ermittelten Flächen die Überlebensrate der neu gepflanzten Bäume nach 12 Monaten ermittelt und uns sehr über die hohe Überlebensrate gefreut. Drei Jahre später kam es infolge der Hurrikan-Saison 2020 zu einer neun Monate lang anhaltenden, teilweise meterhohen Flut, die bis in den März 2021 hineinreichte. Die allermeisten dieser schon mehrere Meter hohen Bäume werden wohl abgestorben sein. Abgesehen davon, dass wir wohl andere, besser gegen Wasser resistente Sorten hätten pflanzen sollen, zeigt dieses Beispiel, dass eine Überlebensrate wenig Aussagekraft hat.
Durch die Klimaerwärmung werden Dürren, Trockenheit, Überschwemmungen, Sturm, Feuer, und auch der Befall von Insekten, Parasiten und Pilzen zunehmen.
Unser Ziel ist es, Kohlendioxid aus der Luft zu holen und das geht am besten mit einem stabilen Waldökosystem, das sich aus sich selbst heraus immer weiter vergrößert, also immer weiter wächst und immer mehr CO2 aus der Luft holt. Mit den gespendeten Bäumen – und wir pflanzen ja bis zu 30 verschiedene Arten – legen wir den Grundstein für dieses Ökosystem, das aufgrund seiner Artenvielfalt weniger anfällig sein wird für die Klimaerwärmung. Die Wälder, die wir pflanzen, sollen aufgrund ihrer Artenvielfalt und ihres intakten Waldökosystems möglichst resilient seine gegen die Klimaveränderungen aufgrund der Klimakrise. Entscheidend ist die Intaktheit des Ökosystems und nicht so sehr das Überleben des einzelnen Baumes.
Rund um das Dorf Constitución im mexikanischen Bundesstaat Campeche ist Plant-for-the-Planet der größte Arbeitgeber. In der Renaturierung arbeiten neben den Ökolog*innen bis zu 140 Mitarbeiter*innen gleichzeitig. Sie alle gewährleisten einen reibungslosen Ablauf von der Verpflegung des Teams, über die Aussaat, Auspflanzung und Pflege der Bäume bis hin zu Instandhaltungsarbeiten an Wegen und Nutzfahrzeugen. Unsere Mitarbeiter*innen genießen verlässliche Arbeitsbedingungen, überdurchschnittliche Löhne und Sozialleistungen. Seit 2020 haben wir unser Team aus Ökolog*innen deutlich ausgebaut: Die Mitarbeitenden stammen aus unterschiedlichen Ländern des Amerikanischen Kontinents, um die Renaturierungsmaßnahmen wissenschaftlich zu begleiten.
Bei der Auswahl der Bäume, die gepflanzt werden, ist entscheidend, dass es sich um heimische Baumarten handelt, die mit den vorherrschenden natürlichen Bedingungen wie Bodenbeschaffenheit, Trockenheit und Überflutungen zurechtkommen. Wir pflanzen also nur Bäume, die in der Region schon immer heimisch sind. Welche Baumarten konkret gepflanzt werden, finden Sie in unseren Pflanzberichten unter https://www.plant-for-the-planet.org/annual-reports/
Wir versuchen beständig die Anzahl der gepflanzten Baumarten zu erhöhen, weil eine möglichst hohe ökologische Vielfalt mit der Stabilität eines Ökosystems Hand in Hand geht. Seit der Saison 2021 pflanzen wir deshalb bis zu 30 verschiedene Baumarten. Dabei orientieren wir uns an intakten Wäldern der Umgebung und analysieren ganz genau, welche Baumarten dort vorkommen.
Unser neunköpfiges Ökolog*innen-Team erarbeitet für die jeweils kommende Pflanzsaison einen Renaturierungsplan, der abgestimmt ist auf die spezifischen Gegebenheiten der jeweils zu renaturierenden Fläche, d.h. Auswahl der Baumarten, Pflanzabstände, Anzahl der Setzlinge, Baum-Gesellschaften, also welche Arten besonders gut miteinander harmonieren.
Den Renaturierungsplan 2021 hat das unabhängige Supervision Restoration Expert Board, das sich aus vier externen Fachleuten aus Deutschland, Mexiko und den USA zusammensetzt, geprüft und Ende Juni 2021 freigegeben.
Grundsätzlich zielt unsere Gesamtstrategie auf die Wiederherstellung eines naturnahen Waldes. Von der anfängliches Fokussierung auf den einzelnen Baum konzentrieren wir uns jetzt auf das gesamte Ökosystem.
Vgl. auch die folgenden Links:
Unsere Pflanzstrategie: https://blog.plant-for-the-planet.org/de/2021/pflanzstrategie-und-renaturierungsplan-2021/
Unsere Ökologen: https://blog.plant-for-the-planet.org/de/2021/neuigkeiten-vom-feldteam-in-yucatan/
Unser Transparenzbericht:
Plant-for-the-Planet lässt die Setzlinge von bis zu 30 verschiedenen Baumarten in einer etablierten Baumschule ziehen und pflanzt diese dann nach vier bis sechs Monaten aus. Gepflanzt wird in der Regenzeit (ca. Juli bis Dezember), weil die jungen Pflanzen dann besonders gute Überlebenschancen haben. In den ersten Monaten ist es entscheidend, das schnell und bis zu zwei Meter hoch wachsende Gras, das mit den Setzlingen um Sonnenlicht, Wasser und Nährstoffe konkurriert, kurz zu halten.
Nicht weniger wichtig ist, dass wir unsere Mitarbeiter*innen gut anleiten und übertariflich bezahlen, anstelle der bei Pflanzungen sonst oft üblichen Tageslöhne, Akkord-Zahlung oder Stückprämien. Denn die Zufriedenheit aller Mitarbeiter*innen, die sich stark mit den Bäumen identifizieren, trägt ebenso dazu bei, dass die Qualität der Pflanzung und Pflege der Bäume im Mittelpunkt stehen. Viele unserer Mitarbeiter*innen betrachten die jungen Bäume fast wie ihre Kinder, die sie hegen und für die sie sich verantwortlich fühlen.
In den Anfangsjahren pflanzten wir lediglich acht verschiedene Baumarten, weil wir damals daran dachten, das Holz später als Bauholz zu entnehmen. Seit 2019 änderten wir die Strategie und pflanzen aktuell in Yucatán bis zu 30 verschieden Baumarten: Darunter sind Sorten aus der Familie der Mahagoni-Gewächse, Mandelbäume, Weißgummibäume, Trompetenbäume sowie verschiedene Nutz- und Obstbäume: Mehr über unsere Baumarten findet Ihr hier: https://www.plant-for-the-planet.org/de/yucatan
Nein, unser Ziel ist es, Ökosysteme zu renaturieren. Plantagen werden dem in vielerlei Hinsicht nicht gerecht. Sie sind zumeist Monokulturen und nicht widerstandsfähig genug, um den Herausforderungen der Klimakrise mit Hitze und Überschwemmungen zu trotzen, und sind zudem anfällig für Pilz- und Insektenbefall. Das Ziel von Plant-for-the-Planet ist es, mit den Bäumen den Grundstein für stabile Ökosysteme zu legen, weil sich diese aus sich selbst heraus stabilisieren und immer größer werden. Und somit immer mehr Kohlendioxid aus der Luft in Holz umwandeln. Wir pflanzen möglichst viele verschiedene Baumarten, somit streuen wir die Risiken der Klimakrise und minimieren sie dadurch. In den ersten Jahren 2015 – 2018 hatten wir geplant das Holz später auch zu nutzen, d.h. C in langlebigen Holzprodukten, beispielsweise in Häusern, zu speichern und damit Stahlbeton zu ersetzen, das für 11% der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich ist. Deswegen haben wir auch nur acht verschiedene Arten gepflanzt. Im Jahr 2019 haben wir die Strategie auf der Yucatan-Halbinsel geändert und legen dort Naturwald an.
Die Setzlinge für die Bäume unserer Wiederaufforstung ziehen wir aus sorgfältig ausgewählten Samen in einer Baumschule in Chuina, Campeche, in der bis zu vier Millionen Setzlinge gleichzeitig heranwachsen. Natürlich brauchen wir gut 20% mehr Samen, als wir eigentlich pflanzen wollen, weil nicht jeder Samen zu einem auspflanzbaren Setzling heranwächst. 25% der Samen müssen unsere Ökologen in intakten Wäldern selbst sammeln, denn nicht alle Samensorten lassen sich käuflich erwerben.
(Vgl. Transparenzbericht: https://bit.ly/3zmEbQF
Für jedes unserer Renaturierungsprojekte, das auf unserer Plattform um Spenden wirbt, haben wir Satellitenbilder hinterlegt, die Jahre zurückliegen und aktuelle, so dass der Besucher auf einer Zeitreise die Veränderung erkennen kann https://www1.plant-for-the-planet.org/yucatan
Satellitenbilder haben aber nur eine begrenzte Aussagekraft über die Vegetation eines Gebietes. Oft sind die Aufnahmen veraltet, außerdem lässt sich aus dem Weltall oft kein “Busch von einem Baum” unterscheiden, es sei denn es wären hochauflösende Satellitenbilder.
Um die Transparenz für den Spender zu erhöhen haben die jungen Menschen von Plant-for-the-Planet die TreeMapper.App entwickelt. Sie sendet automatisiert die Geo-Daten, den Zeitpunkt der Pflanzung und die Baumart an die Spender*innen.
Uber diese App kann auch das Wachstum der Bäume dokumentiert werden. Über die Geo-Daten kann die Renaturierung-Organisation auch Drohnen-Aufnahmen anfertigen, die die teuren hochauflösenden Satellitenbilder ersetzen können. In diesem Sinn sind mit der jetzt von Plant-for-the-Planet entwickelten Technik alle Voraussetzungen geschaffen, dass man tatsächlich bald den Bäumen vom Sofa aus beim Wachsen zusehen kann.
In Mexiko sind wir nicht nur mit eigenen Mitarbeitern auf eigenem Grund auf der Yucatán-Halbinsel aktiv, sondern wir sind unterstützen auch die Wiederbewaldung von Flächen, die Kleinbauern gehören. Eines dieser Projekte liegt im Bundesstaat México in der Nähe von Toluca in Volcano Valley. Nach dem großen Erfolg werden wir diese Konzept auch auf Kleinbauern in anderen Regionen Mexikos übertragen, denn somit profitiert die lokale Bevölkerung direkt vom Wald- und Klimaschutz.
Nein, denn die typische Vegetationsart in dieser Gegend des mexikanischen Yucatán-Halbinsel ist Tropischer Trockenwald – eine Sonderform des Regenwalds. Er ist charakterisiert durch den Wechsel von Regen- und Trockenzeit. Das ermöglicht uns, die Arbeiten ganzjährig gut zu planen. Die Arbeitsgänge teilen sich saisonal in Pflanzvorbereitung, Pflanzung und Pflege auf. Wir pflanzen ausschließlich während der Regenzeit, d.h., erst nachdem sie definitiv begonnen hat und es im Juli oder August an fünf aufeinander folgenden Tagen durchgehend geregnet hat. Und wir hören auch einen Monat vor dem voraussichtlichen Ende der Regenzeit, also im November oder Dezember, wieder auf, damit die jungen Setzlinge optimale Bedingungen vorfinden und die Überlebensrate möglichst hoch ist.
In der Trockenzeit, von etwa Januar bis Juni, pflegen die Mitarbeiter*innen die gepflanzten Bäume und bereiten die Aufforstung für die Zeit von Juli bis Dezember vor. Zur Pflege gehört auch das Entfernen schnell wachsender Gräser zwischen den jungen Baumsetzlingen, die um Licht, Wasser und Nährstoffe konkurrieren.
Partnerschaft & Plant-for-the-Planet Unterstützen
Um unter der entscheidenden 1,5˚C-Grenze zu bleiben, müssen wir Emissionen reduzieren und gleichzeitig bereits emittierten Kohlenstoff binden. Werden Sie klimabewusst, indem Sie alle Ihre derzeit noch nicht vermeidbaren Emissionen kompensieren und gleichzeitig Ihre Emissionen so schnell wie möglich reduzieren. Beide Schritte sind essentiell und Plant-for-the-Planet arbeitet nur mit Partnern, die ihre Emissionen ernsthaft reduzieren.
Die CO2-Kompensation mit Plant-for-the-Planet erfolgt dabei ausschließlich über die Stilllegung von Zertifikaten nach Gold Standard (oder ähnliche Anbieter), mit denen der Ausbau erneuerbarer Energien in Asien gefördert und damit der weltweite Strommix verbessert wird.
Zusätzlich investieren Sie durch Ihren Beitrag in die Förderung von Kindern und Jugendlichen sowie in die weltweite Renaturierung durch Bäume, wobei die Bäume selbst nicht Teil der Kompensationsleistung sind. Sie schenken uns allerdings wichtige zusätzliche Zeit für die Transformation in eine saubere Wirtschaft.
Neben zweckgebundenen Spenden für Bäume kann jede*r mit zweck-un-gebundenen Spenden die weitere Arbeit von Plant-for-the-Planet unterstützen. Damit wird unsere weitere Programmarbeit ermöglicht: d.h. die Förderung von Kindern und Jugendlichen, die Mobilisierungs- und Öffentlichkeitsarbeit oder die Weiterentwicklung der Plant-for-the-Planet App. Nur 5% der Ausgaben der Plant-for-the-Planet Foundation entfallen auf Verwaltungskosten. Alle unsere Ausgaben sind auf unserer Website öffentlich zugänglich.
Wir müssen als Menschheit unsere CO2-Emissionen auf null reduzieren, so viel als möglich CO2-Zertifikate stilllegen und gleichzeitig CO2 aus der Atmosphäre über ökologische Renaturierung binden.
Wir sollten freiwilliges Kompensieren nicht als Freikauf, Ablasshandel oder Greenwashing betrachten, denn stillgelegte CO2-Zertifikate fördern weltweit neue und saubere Technologien.
Plant-for-the-Planet legte bislang CO2-Zertifikate nach Gold Standard still, die den Ausbau erneuerbarer Energien, nämlich Wind- und Sonnenenergie, fördern. Plant-for-the-Planet erzeugt keine CO2-Zertifikate für Bäume oder Wälder, sondern wir betrachten die weltweite ökologische Renaturierung als zusätzlichen Zeitjoker mit vielen Zusatznutzen für unsere Mitmenschen in den Ländern des Globalen Südens.