15 Jahre erfolgreiches Empowerment
zur Bewältigung der Klimakrise

Plant-for-the-Planet zieht Bilanz
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Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung spricht Felix Finkbeiner darüber wie wir die Klimakrise noch in den Griff bekommen können und über Kritik an Plant-for-the-Planet.
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Ein paar Gründe, stolz zu sein

Plant-for-the-Planet ist eine globale Kinder- und Jugendbewegung, die seit 15 Jahren junge Menschen erfolgreich befähigt, sich für Klimagerechtigkeit einzusetzen. Getreu unserem Vorbild, der Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai, die mit dem Pflanzen von Bäumen Frauen ermutigt hat, sich eine eigene Zukunft aufzubauen, bestärken wir junge Menschen darin, sich für ihre Ziele einzusetzen. Wir unterstützen sie, gegen die Klimakrise und für ihre Zukunft zu kämpfen. Mehr als 90.000 Kinder und Jugendliche aus mehr als 70 Ländern haben seither an unseren Akademien teilgenommen und dort das nötige Wissen und Handwerkszeug – etwa Rhetorik- und Präsentationskompetenzen – bekommen. Das Engagement dieser jungen Menschen hat wesentlich dazu beigetragen, dass wir mit unseren Partnern heute mehr Bäume pflanzen, mehr Fläche renaturieren und in mehr Projekten kooperieren als je zuvor. Neben der Befähigung von Kindern und Jugendlichen und der eigenen Renaturierungs-Arbeit geht es uns auch um die Förderung vieler weiterer Projekte. So ermöglichen wir anderen Renaturierungs-Organisationen, durch kostenlose Open-Source-Softwarelösungen die Qualität ihrer Renaturierungs-Arbeit zu steigern und eigene Spenden zu generieren.

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Junge Menschen, die sich stark machen gegen die Klimakrise und für ihre Zukunft.

In Zusammenarbeit mit unserem Partner Salesforce, der selbst seit 2020 die von uns entwickelte Software einsetzt, machten wir 2021 zu einem Rekordjahr mit 47,9 Millionen Bäumen. Anders ausgedrückt: Wir konnten die finanzierten Baumpflanzungen um 378 Prozent steigern (diese Steigerung bezieht sich auf das Jahr 2020, in dem über die Plattform 10.009.356 Bäume gespendet wurden. Auf der selbst entwickelten Plattform pp.eco sind mittlerweile 225 Projekte von 129 Renaturierungs-Organisationen gelistet (Stand 10.8.2022), die auf der Basis hoher Qualitätsstandards1 umgesetzt werden. Eines dieser gelisteten Projekte verantwortet die Plant-for-the-Planet AC, Mexiko, eine umfangreiche Renaturierung nahe des mexikanischen Dorfes Constitución2 im Bundesland Campeche auf der Yucatán-Halbinsel.

Besonders stolz sind wir auf unsere TreeMapper-App3. Um Baumpflanzungen und damit Renaturierungsmaßnahmen sichtbar zu machen, haben wir seit 2019 eine wegweisende Applikation programmiert, die seit 2021 im Einsatz ist. Mit TreeMapper lassen sich die gepflanzten Bäume in Echtzeit mit Geodaten4  erfassen. Spender*innen können also genau sehen, wo und wie ihre Spenden eingesetzt werden, und sie können die gepflanzten Bäume über die Jahre hinweg per Satellit beobachten. Wissenschaftler*innen können dadurch einen Beitrag leisten, die Qualität der weltweiten, gemeinschaftlichen Renaturierungs-Arbeit zu erhöhen.

Besonderer Dank gebührt Frithjof Finkbeiner. 15 Jahre lang hat er Plant-for-the-Planet ehrenamtlich mit aufgebaut. Ohne seine unermüdliche Arbeit gäbe es Plant-for-the-Planet nicht in der heutigen Form. Um diese einzigartige Leistung zu würdigen, hat ihn unser Stiftungsrat auf Vorschlag des Vorstandes zum Ehrenpräsident der Stiftung ernannt. Wir freuen uns, dass er den Stiftungsvorstand weiterhin berät.

Mediale Berichterstattung und Weiterentwicklung

Nach mehreren Jahren nahezu ausschließlich positiver Medienresonanz5 war unsere Bewegung von 2019 bis 2021 zusätzlich auch von einer kritischen Berichterstattung6 betroffen. Jegliche darin enthaltene Behauptung, wir würden mit irreführender Information oder fragwürdigen Versprechungen Menschen zum Spenden animieren, können wir sachlich entkräften. Uns ist bewusst, dass wir in den letzten Jahren sehr schnell gewachsen sind und organisatorische Strukturen mit dieser Geschwindigkeit nicht immer Schritt gehalten haben. Kontinuierlich arbeiten wir deshalb an der Optimierung unserer Organisation, um Fehler in Verbesserungen unserer Strukturen zu überführen.

Die in den Artikeln enthaltenen falschen Behauptungen haben uns und der ganzen Renaturierungs-Bewegung geschadet. Die meisten unserer durch die Kritik verunsicherten Partner kehrten nach Aufklärung der Vorwürfe zurück zu Plant-for-the-Planet.7 Viel wichtiger aber ist, dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Renaturierung, aller kritischen Berichterstattung zum Trotz, mittlerweile auch durch die Arbeit von Plant-for-the-Planet und Felix Finkbeiner weltweit in weite Teile der Gesellschaft einzieht.8

Es ist richtig und wichtig, dass Journalist*innen unsere Arbeit kritisch hinterfragen. Wir haben im Dezember 2020 reagiert und auf unserer Website alle Informationen hinterlegt9, um die nicht-haltbaren Vorwürfe zu widerlegen. Antworten auf die wichtigsten Fragen finden sich auf der Website in unseren Frequently Asked Questions (FAQ)10. Transparenz11 und Kontrolle sind für uns elementar, wie auch die Entwicklung von TreeMapper zeigt. Seit 2016 dokumentiert unsere mexikanische Schwesterorganisation, die gemeinnützige Plant-for-the-Planet AC, ihre Pflanzungen auf der Yucatán-Halbinsel in Tagesberichten – Daten, die seit Ende 2020 auch über unsere Website zugänglich sind.12 Von der internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PKF erhielt Plant-for-the-Planet Mexiko für alle Jahresabschlüsse seit 2015 uneingeschränkte Bestätigungsvermerke.13 Gleiches gilt für die Plant-for-the-Planet Foundation. Auch ihren Jahresabschlüssen seit 2013 erteilten deutsche Wirtschaftsprüfer*innen uneingeschränkte Bestätigungsvermerke.14

Für jeden Euro, der uns seit 2007 für Bäume zweckgebunden anvertraut wurde, haben wir einen Baum in der aktuellen oder einer darauffolgenden Pflanzsaison gepflanzt. Jede Spende, die uns zweckungebunden anvertraut wurde, setzen wir ein für die Verbesserung der Transparenz und Qualität der weltweiten Renaturierung, für die Entwicklung von Softwarelösungen, für die Förderung der Wissenschaft und eben für unsere Kernaufgabe: junge Menschen zu befähigen, in der Klimakrise selbst aktiv zu werden. Seit jeher werden wir bei dieser Arbeit von renommierten Wissenschaftler*innen beraten.15

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Eröffnung des Empowerment & Restoration Research Parks auf der Halbinsel Yucatán

Kontinuierlich verbessern wir unsere Arbeit. In den Jahren 2021 und 2022 haben wir unter anderem folgende Verbesserungen umgesetzt:

  • Wir erstellen jährlich einen Transparenzbericht.16
  • Unsere Renaturierungs-Arbeit in Mexiko wird von renommierten, externen Wissenschaftler*innen überwacht.17
  • In Fragen der Bildung berät uns der pädagogische Expert*innenrat.18
  • Wir konnten unser Ökologenteam19 deutlich ausbauen.
  • Wir haben zusätzliche Forschungspartnerschaften aufgebaut – zum Beispiel mit der Forschungsgruppe von Prof. Bonnie Waring am Imperial College in London und mit der Staatlichen Forschungsinstitution INIFAP in Mexiko –, um unsere Renaturierungs-Gebiete für renaturierungsökologische Forschungsprojekte mit größter Effektivität zu nutzen.
  • Unsere Satzung haben wir in enger Absprache mit der Stiftungsaufsicht entwickelt. 20
  • Wir wurden in die Initiative Transparente Zivilgesellschaft aufgenommen.21
  • Seit Januar 2022 ergänzt Dr. Thilo Pfletschinger, Experte für Organisations- und Prozessgestaltung sowie Risikomanagement, als hauptamtlicher Vorstand das Team von Plant-for-the-Planet.

Felix Finkbeiner ist als Gründer und Vorstandsvorsitzender der Plant-for-the-Planet Foundation nach wie vor leitend aktiv22 und treibt insbesondere die Forschungsaktivitäten, Renaturierungsprojekte und Softwarelösungen voran23.

Die Zukunft gestalten

Heute kämpft die Jugend weltweit für Klimagerechtigkeit und die Energiewende, das heißt, den kompletten Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Bäume allein können dieses Problem nicht lösen, aber sie retten wertvolle Zeit. Das bestätigt auch der aktuelle Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)24. Künftig setzen wir noch mehr denn je auf Wissenschaft und Forschung zur Ökosystemrenaturierung, um die Qualität der weltweiten Renaturierungs-Bewegung zu steigern.25

Wir bedanken uns herzlich bei allen Partnern, die uns auch in schwierigen Zeiten die Treue gehalten haben und freuen uns über alle, die zukünftig zur Bewältigung der Klimakrise beitragen.

Weitere Fragen?

Schau in unsere Frequently Asked Questions, in unseren Transparenzbericht oder schreib uns an info@plant-for-the-planet.org

Uffing, 10. August 2022

Pressestimmen

"Der Wettlauf um eine Billion Bäume kann Spender weiterhin motivieren, aber Finkbeiner sagt, dass sich seine Organisation weniger auf das Zählen von Bäumen konzentriert. Seiner Meinung nach wird der Erfolg oder Misserfolg der Bewegung bei der Wiederherstellung der Wälder der Welt letztlich nicht an der Zahl der gepflanzten Bäume gemessen, sondern anhand von Satellitenbildern, die langfristig betrachtet und auf die altmodische Art berechnet werden – in Hektar."
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23. Juli 2022

"Wir alle sind von Greta Thunberg beeindruckt, aber was ist mit Felix Finkbeiner? Er ist ein junger deutscher Umweltschützer, der im Alter von 9 Jahren vorschlug, jedes Land solle 1 Million Bäume pflanzen. Mit 13 Jahren setzte er noch einen drauf und schlug bei den Vereinten Nationen vor, bis 2050 eine Billion Bäume zu pflanzen."

– Fareed Zakaria

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16. August 2022

„Nichts ist wichtiger, als die Emissionen auf null zu reduzieren“, sagt Felix Finkbeiner im Süddeutsche Zeitung Interview. Zudem müsse man aber möglichst viel CO2 binden. Und „dafür ist es notwendig, Wälder wiederherzustellen“. Aber „Es ist nicht unmöglich, bis 2050 netto-null Emissionen zu erreichen“

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    1 https://www.plant-for-the-planet.org/standards/, abgerufen am 3.8.2022.

    2 https://goo.gl/maps/yyDj8MyLUmrWuq1Q9, abgerufen am 3.8.2022.

    3 https://plant-for-the-planet.org/treemapper/, abgerufen am 3.8.2022.

    4 https://www1.plant-for-the-planet.org/yucatan, abgerufen am 3.8.2022.

    5 Zum Beispiel: https://www.sueddeutsche.de/leben/portraet-wipfelstuermer-1.3895797; https://www.nationalgeographic.com/science/article/felix-finkbeiner-plant-for-the-planet-one-trillion-trees; https://www.washingtonpost.com/graphics/2020/climate-solutions/trillion-tree-reforestation-climate-change-philippines/, abgerufen am 3.8.2022.

    6 https://www.zeit.de/2019/11/plant-for-planet-ngo-projekt-aufforstung-daten; https://www.zeit.de/2020/53/plant-for-the-planet-klimaschutz-organisation-mexiko-spendengelder/komplettansicht; https://www.stern.de/-plant-for-the-planet---spendengelder-versenkt--zweifel-an-stiftung-wachsen-30501150.html; https://www.stern.de/stiftung--plant-for-the-planet---partner-aus-wissenschaft-und-industrie-wenden-sich-ab-30514912.html, abgerufen am 3.8.2022.

    7 Develey Senf & Feinkost GmbH: https://www.develey.com/de/nachhaltigkeit, abgerufen am 3.8.2022; https://develey.de/de/nachhaltigkeit/wie-wir-nachhaltigkeit-leben, abgerufen am 3.8.2022; https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkreismuenchen/unterhaching-run-for-trees-anmeldungen-1.5598221, abgerufen am 3.8.2022. https://engel-zimmermann.de/agentur/, abgerufen am 9.8.2022. ZNU – Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung Private Universität Witten/Herdecke gGmbH: https://www.znu-goes-zero.de/klimaneutralitaet, abgerufen am 1.8.2022. Bitburger Braugruppe GmbH: https://nachhaltigkeit.bitburger-braugruppe.de/2020/klima-ressourcen/bitburger-braugruppe-braut-klimaneutral, abgerufen am 3. August 2022.

    8 https://www.nytimes.com/2022/07/13/magazine/planting-trees-climate-change.html; https://edition.cnn.com/videos/tv/2022/07/23/exp-gps-0724-fareed-take-climate-change.cnn; https://www.washingtonpost.com/opinions/2022/07/21/practical-steps-fighting-climate-change-heat-wave-nuclear-gas-coal/, abgerufen am 3.8.2022.

    9 https://drive.google.com/file/d/15ulLqECLiKTxgwC-VImYvCk24o7sdWZW/view; https://www.plant-for-the-planet.org/de/annual-reports/, am 3.8.2022.

    10 https://www.plant-for-the-planet.org/de/faq/, abgerufen am 3.8.2022.

    11 Transparenzbericht: https://drive.google.com/file/d/10bC4BwV0oFBQ87AX3ZdgcPVUaljFxSUn/view, abgerufen am 3.8.2022.

    12 https://www.plant-for-the-planet.org/de/yucatan-reports/, abgerufen am 3.8.2022.

    13 https://www.plant-for-the-planet.org/annual-reports/, abgerufen am 3.8.2022.

    14 https://www.plant-for-the-planet.org/annual-reports/, abgerufen am 3.8.2022.

    15 Wissenschaftlicher Beirat: https://www.plant-for-the-planet.org/de/our-team/, abgerufen am 3.8.2022.

    16 Transparenzbericht: https://drive.google.com/file/d/10bC4BwV0oFBQ87AX3ZdgcPVUaljFxSUn/view, abgerufen am 3.8.2022.

    17 Advisory Board (Stand 5/2022): Dr. Sandra Laffon Leal, Minister of the Environment, Campeche; Dr.Ruben Dario Gongora, Director, INIFAP Quintana Roo; Dr. Carlos Tucuch, Director, CONAFOR Campeche; Carlos Tiburcio Martinez Martinez, Director, lnstituto Tecnológico de la Zona Maya; Arturo Balam Koyoc, Director, Balam-Ku and Balam-Kin Ecosystem Reserves; Jocelyn Duran, Director of Biodiversity Conservation and Management, Environment Ministry of Campeche; Miguel Arcos, Major of Constitución; Andres Cruz Zamudio, Rector, Universidad Tecnológica de Calakmul /// Restoration Supervision Expert Board: Federführend sind Pilar Angélica Gómez-Ruiz, Professorin an der Universidad Autónoma del Carmen in Mexico, und Rakan Zahawi, Professor an der University of Hawaii und Direktor der Charles Darwin Stiftung in Ecuador.

    18 Pädagogischer Expert*innenrat: https://www.plant-for-the-planet.org/de/our-team/, abgerufen am 3.8.2022.

    19 https://www.plant-for-the-planet.org/our-team/restoration/, abgerufen am 3.8.2022.

    20 https://www.plant-for-the-planet.org/wp-content/uploads/2022/08/satzung_2022.pdf, abgerufen am 9.8.2022.

    21 https://www.transparency.de/mitmachen/initiative-transparente-zivilgesellschaft/unterzeichner/, abgerufen am 3.8.2022.

    22 https://www.washingtonpost.com/opinions/2022/07/21/practical-steps-fighting-climate-change-heat-wave-nuclear-gas-coal/, abgerufen am 3.8.2022.

    23 https://www.plant-for-the-planet.org/de/research/, abgerufen am 3.8.2022.

    24 https://www.ipcc.ch/assessment-report/ar6/, abgerufen am 3.8.2022.

    25 https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/uffing-ort125733/positive-signale-nach-rueckschlaegen-91679917.html, abgerufen am 3.8.2022.